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Kolumbien. Von ganz nah besehen.

Gepostet von am Jan 29, 2019 in Filmtage, News, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Kolumbien. Von ganz nah besehen.

«Erwache Christ, die Verfolgung kommt….» , dieses Lied hat ihm die Mutter jeden Tag vorgesungen, erinnert sich Felipe Monroy beim Anflug auf Bogotà. Hier wurde er geboren, hier verlebte er eine bittere Kindheit, hierher kehrt er nach zehn Jahren Emigration zurück. Mit einer Idee, genauer: dem anspruchsvollen Projekt, die Erinnerungen an seine Kindheit in einem Film aufzuarbeiten. Es dürfte ihn einiges an Überzeugungskraft gekostet haben, bis seine Mutter vor der Kamera so freimütig  über ihr Leben und ihre politischen Ansichten erzählt. Noch schwieriger waren sicher die Interviews mit seinem Vater, der die Familie sehr früh verlassen hatte und seither als Obdachloser auf der Strasse lebt. Das ganze Elend dieser Familie, die allgegenwärtige Gewalt in diesem Land, das seit fünfzig Jahren im Kriegszustand ist, die bigotte Frömmigkeit, die dem arg gebeutelten Volk wenigstens für später den Himmel verspricht… all das...

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Wilde Wüste, wildes Kind

Gepostet von am Jan 29, 2019 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Wilde Wüste, wildes Kind

Es ist unglaublich, dieses Kind. «Rühr mich nicht an», schreit die etwa zehnjährige Frida, wenn ihr ein Fremder die Hand auf den Arm oder den Kopf legen will, «fuck you», teilt sie aus, wenn ihr etwas nicht passt. Schon ihr erster Auftritt im Film «My Little One» ist beeindruckend: Alex und Bernardo, zwei Männer, die einst eng befreundet waren, stehen am Strassenrand in der Wüste von Arizona und wissen nicht, ob ihre damalige Freundin und Geliebte Jade, die sie aus unerfindlichem Grund in diese Einöde bestellt hat, sie auch wirklich abholen wird. Da braust ein bulliger Truck an, am Steuer die kleine, wilde Frida, die «hopp, steigt ein» ruft und in haarsträubendem Tempo zu einem einsamen Mobilhome kurvt. Ihre Mama Jade schläft, sie kriecht zu ihr ins Bett, die beiden Besucher können selber schauen, wo sie bleiben. So haben...

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Der Wind, der alles verändert

Gepostet von am Jan 25, 2019 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Der Wind, der alles verändert

Der Wind. Er fegt über die einsamen Jurahöhen. Er treibt das riesige, fast monströse Windrad an, das Alex und Pauline Strom liefern soll, der nicht aus einem AKW oder einer sonst suspekten Quelle kommt. Sie wollen unabhängig sein, ihren Bauernhof im Einklang mit der Natur bewirtschaften, sie sind Selbstversorger und glücklich damit.  Der Wind. Irgendwann dreht er, so auch der Titel dieses Films von Bettina Oberli: «Le vent tourne». Im Volksmund braucht man diesen Ausdruck, wenn sich etwas Neues bewegt, eine grosse Veränderung bevorsteht. Diese Veränderung tritt mit Samuel, dem lockeren, smarten, lebefreudigen Ingenieur in ihr Leben, welcher für mehrere Tage auf den einsamen Hof kommt, um die Windturbine zu installieren. Pauline verfällt ihm, sie realisiert plötzlich die Enge, in der sie lebt, sie sieht das fast sektiererisch-grüne Leben an der Seite von Alex, den sie doch geliebt hat,...

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Und jetzt? Wie weiter?

Gepostet von am Jan 31, 2018 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Und jetzt? Wie weiter?

«Vakuum» ist ein Film, der einem noch lange nachgeht, der beschäftigt und Fragen aufwirft. «Wie ist das bei mir?» «Könnte dies auch in meinem Leben so laufen?», fragt man sich unweigerlich. Eindrücklich und äusserst präsent spielen Barbara Auer und Robert Hunger-Bühler ein Ehepaar, das seit 35 Jahren verheiratet ist, aber sich immer noch recht viel zu sagen hat, immer noch zusammen lachen kann und auch noch gemeinsamen Sex geniesst. Bei einer Blutspende erfährt Meredith jedoch überraschend, dass sie HIV-positiv ist. Und findet heraus, dass ihr Mann André sie angesteckt hat, weil er heimlich in Sexclubs verkehrt. Ihre Welt bricht zusammen, nichts ist mehr wie es zuvor war. Wie umgehen mit dieser Krankheit, deren sie sich schämt, obwohl eigentlich unschuldig betroffen? Wie umgehen mit ihrem Mann, der ihr dies angetan hat? Sie wirft ihn aus dem Haus. Aber beide trauern...

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Eine Reise in die Vergangenheit. Und das Finden des Glücks.

Gepostet von am Jan 30, 2018 in News | Kommentare deaktiviert für Eine Reise in die Vergangenheit. Und das Finden des Glücks.

Er sucht dauernd irgendwo irgendetwas, ihr Vater. Camille möchte ihm helfen, opfert sich für ihren an Alzheimer erkrankten Vater buchstäblich auf, so weit, bis sie deswegen sogar ihren Job verliert. Nun hat sie Zeit, sich in seine Reisetagebücher zu vertiefen, die er als Kriegsberichterstatter in Bosnien verfasst hat. Und sie merkt, dass sie aus seinem früheren Leben eigentlich wenig weiss, da sie und ihr Bruder ihn in der Kindheit nur als den grossen Abwesenden erlebt hatten. Camille fasst einen einsamen Plan: Sie will sich mit ihrem Vater auf eine Reise in die Vergangenheit aufmachen, in der Hoffnung, dass er dort das Gesuchte findet. Es ist eine irrwitzige Reise mit einem unberechenbaren Vater und einem Tramper, den er unterwegs zum Mitfahren einlädt. Dieser Tramper, der mit seinem Cello ohne Ziel unterwegs ist, öffnet Camille schliesslich die Augen: Sie muss lernen,...

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