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Hexenkinder

Gepostet von am Jan 24, 2021 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Hexenkinder

Sie verbrachten ihre Kindheit und Jugend in Schweizer Einrichtungen, die meistens von christlichen Institutionen geleitetet wurden. Und sie sind dabei durch die Hölle gegangen. Von ihren Betreuern und Lehrern, oft Nonnen und Pater,  durch physische Brutalität und seelische Grausamkeit «erzogen». Waisenkinder. Sie wurden aus nichtigen Gründen geschlagen, eingesperrt und unter Wasser gedrückt – Gewalt und Demütigungen dominierten ihren schmerzlichen Alltag. Vielleicht waren sie unterernährt, vielleicht hatte ihre Mutter Herrenbesuche. Vielleicht waren sie trotzig. Unehelich geboren. Spross eines Selbstmörders. Waise. Kinder, die seit ihrer Geburt stigmatisiert wurden. Kinder, die von Heim zu Heim durch die halbe Schweiz weitergereicht wurden, als Nachkommen jener angeblich vom Teufel besessenen «Hexenkinder», die von denen grausige Akten aus dem 17. Jahrhundert berichten. Nicht mehr stranguliert und dem Feuer übergeben wie damals, aber in Institutionen mit hohen Mauern und in gnadenloser christlichen Obhut. «Gott hilft» oder «Mariahilf» hiessen solche Stiftungen. Der Film von Edwin Beelers «Hexenkinder» erzählt die Geschichte von «zwangsversorgten» Heimkindern, die...

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Freiheit und Freundschaft

Gepostet von am Jan 22, 2021 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Freiheit und Freundschaft

Jeder Mensch wünscht sich einen Lieblingsmenschen. Auch Sven, Lili, Anna, Darius und Jule sehnen sich danach. Doch ihr Weekendausflug aufs Land in ein abgelegenes Ferienhaus kittet die anfängliche Freundschaft nicht, sondern zerrüttet sie weit mehr. Eigentlich wollte Darius ja alleine mit Jule hinfahren, in der Hoffnung, ihre einstige Beziehung während eines netten Wochenendes wieder zu beleben. Doch leider schleppt Jule auch noch ihre Freundinnen Anna und Lili mit, zudem darf ein am Strassenrand stehender Autostöppler mit einsteigen. Dieser Sven entpuppt sich als unmöglicher Quassler, der allen auf den Geist geht. Die Psychologie-Studentin Lili macht sich an Darius ran, was wiederum Jule ärgert. Und Anna trauert um eine Partnerschaft, die sie den anderen als perfekt vorgaukelt, die aber in Wahrheit in die Brüche gegangen ist.  Fünf junge Menschen, fünf Schicksale, fünf Verzweifelte, die sich ein jeder an einen Strohhalm klammert, der...

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Frauenstimmrecht

Gepostet von am Jan 22, 2021 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Frauenstimmrecht

Eine gefühlte Ewigkeit hatte es gedauert, bis eine Mehrheit der Schweizer Männer im Februar 1971 den Frauen die politische Gleichberechtigung zugestand. Doch selbst dann konnten sich acht Kantone noch immer nicht zu diesem Schritt durchringen – darunter drei traditionsreiche, konservative Urschweizer Kantone. Inwieweit war die katholische Prägung mitverantwortlich für den Widerstand gegen die gesellschaftliche Emanzipation der Frauen? Welchen Einfluss hatte das römisch-katholische Frauenbild auf diesen Prozess? Inwieweit war deren katholische Prägung mitverantwortlich für den Widerstand gegen die gesellschaftliche Emanzipation der Frauen? Der Dokumentarfilm «Das katholische Korsett – oder der mühevolle Weg zum Frauenstimmrecht» von Beat Bieri und Jörg Huwyler gibt den starken Frauen in einem konservativen Milieu von damals  das Wort. Im Gespräch mit Judith Stamm, Margrit Schriber, Ruth Wipfli Steinegger, Imelda Abbt und Hanny Wallimann entstand ein spannendes Zeitdokument....

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Jesus im 21. Jahrhundert?

Gepostet von am Jan 22, 2021 in Filmtage, News, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Jesus im 21. Jahrhundert?

Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Apostel? Diesen und vielen weiteren  Fragen ist der Schweizer Regisseur Milo Rau im Film «Das neue Evangelium» nachgegangen. Er kehrt in der süditalienischen Stadt Matera zu den Ursprüngen 
des Evangeliums zurück und inszeniert als Passionsspiel einer Gesellschaft, die geprägt 
ist von Unrecht und Ungleichheit, einen grossen Film. Gemeinsam mit dem Politaktivisten Yvan Sagnet baut er einen hochpolitischen Jesus-Film auf, in dem biblische Erzählung, Aktualität und  Revolte eine gemeinsame Sprache finden. Nach Jesus‘ Vorbild kehrt der Aktivist Sagnet in das grösste Flüchtlingslager bei Matera zurück, um dort seine «Apostel» zu finden: Verzweifelte, die über das Mittelmeer nach Europa gekommen sind. Und jetzt auf den Tomatenfeldern Süditaliens unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten und leben. Gemeinsam mit lokalen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern gründen sie die «Rivolta della Dignità», eine politische Kampagne, die von Sagnet angeführt und die für die Rechte von...

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Rencontre

Gepostet von am Jan 21, 2021 in Filmtage, News, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Rencontre

Solothurner Filmtage. Das Spezialprogramm «Rencontre» ehrt jährlich eine Persönlichkeit des Schweizer Films und zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens. Das diesjährige Programm vermittelt einen Einblick in die Arbeit des Tessiner Regisseur und Produzenten Villi Hermann. «Rencontre» der 56. Solothurner Filmtage blickt auf das Werk eines unermüdlichen Machers, formalen Freigeists und einer Integrationsfigur des italienischsprachigen Kinos: Villi Hermann. Ausgehend vom Leben in einer Grenzregion öffnen sich seine Geschichten politischen und gesellschaftlichen Fragen. Das Filmprogramm der «Rencontre» ist eine Zeitreise. Zwischen dem ersten Film «Fed up» (1969) und dem jüngsten «Ultime luci rosse» (2021) liegt ein halbes Jahrhundert. Villi Hermann macht Filme über die Realität, die ihn selber umgibt und betrifft. Im Frühwerk sind dies oft Grenzgänger, Arbeiter oder Zigarettenschmuggler; später sind es Künstlerfreunde mit Bezug zum Tessin, wie etwa der Poet Alberto Nessi, den er lustvoll eine Radweltmeisterschaft in Lugano kommentieren lässt...

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Zurück ins Leben

Gepostet von am Jan 20, 2021 in Filmtage, Top Stories | Kommentare deaktiviert für Zurück ins Leben

Erstmals in der Geschichte der Solothurner Filmtage wurde die Eröffnung des Festivals für die gesamte Schweizer Bevölkerung zugänglich: Live auf allen drei Landessendern SRF, RSI und RTS feierte der Spielfilm «Atlas» des jungen Tessiner Autorenfilmers Niccolò Castelli seine Weltpremiere. Für die kletterbegeisterte Allegra stehen gute Freunde und hohe Berge für Lebenslust. Unbeschwert und spontan geht sie durchs Leben, bezwingt mit ihren drei Freunden die Alpen und hegt Träume. Gemeinsam wollen sie neue Gipfeln erklimmen: Sie planen eine Reise nach Marokko ins Atlas-Gebirge. Doch bevor die Klettertour in Marokko losgeht, werden die vier Tessiner Opfer des Terroranachlags auf das Café Argana in Marrakesch. Alle drei Freunde der lebensfrohen Allegra kommen uns Leben. Von Schuldgefühlen, Schmerzen und Panikattacken geplagt, zieht sie sich in die Einsamkeit zurück. Kapselt sich ab. Ihre Familie und Freunde sind machtlos. Dennoch findet Allegra einen Weg. Sie gibt trotz ihren Verletzungen, Rückschlägen und Wunden nie auf. Um ins Leben zurückzukehren, kämpft  sie einen langen Kampf. Das Treffen mit Arad, einem jungen...

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