Eine mutige Frau erobert die Welt
Es ist aus heutiger Sicht beinahe unerklärlich, was die 1903 geborene Ella Maillart geleistet hat. Oft allein, manchmal mit Reisekumpanen auf Zeit durchreiste sie die damals noch weitestgehend unerforschten Länder wie China, Afghanistan und Kirgisien. Die durchtrainierte Sportlerin, begabte Fotografin und gute Beobachterin brachte von ihren Expeditionen tausende von Fotos und das Material für eine ganze Reihe von Büchern mit heim. Diese Bücher wie «Verbotene Reise» und «Bitterer Weg» werden heute noch aufgelegt und gelesen. Und Einblick in ihr Leben bietet auch das kleine Museum in Chandolin im Walliser Val d’Anniviers, im Chalet, wo Ella Maillart sich jeweils vorbereitete und wo sie bis zu ihrem Tod gelebt hat. Einen begeisternden Einblick in dieses bewegte Leben bietet der Film «Les voyages extraordinaires d’Ella Maillart». Der 1951 ebenfalls im Wallis geborene Regisseur Raphaël Blanc folgte mit seiner Filmcrew ihren Spuren durch...
MehrDas Paradies und seine Schattenseite
Es war ein grosser Tag für Batbayar Chogsom: Sein Erstling «Out of Paradise» wurde erstmals auf der grossen Leinwand gezeigt, eine Weltpremiere in Solothurn. Ein Film, der eine andere, eine fremde, eine exotische Welt zeigt: Jene der in Jurten wohnenden Nomaden in der Mongolei. Exotisch für uns Schweizer, nicht aber für Batbayar. Er wurde 1974 in Ulaanbaatar, der mongolischen Hauptstadt geboren, absolvierte seine Studien jedoch an der Uni Zürich. Und schaffte es innerhalb von acht Jahren – massgeblich unterstützt vom Produzenten Hesse Film GmbH und mit einer kleinen, feinen Crew – seinen Filmtraum umzusetzen. Das Premierenpublikum applaudierte begeistert, der Weg in eine breitere Öffentlichkeit ist offen. Das Leben in der mongolischen Steppe ist hart und karg. Dorj und seine hochschwangere Frau Suren wohnen bescheiden in einer Jurte, weiden ihre Schafe und Ziegen. Sie freuen sich nach zwei Fehlgeburten auf...
MehrVier Lebensgeschichten
1964 sang sich die blutjunge Gigliola Cinquetti mit ihrem Chanson «Non ho l’età» an die Spitze des Festivals von San Remo und holte auch gleich noch den Sieg im Eurovision Contest. Es wurde einer der populärsten Songs der damaligen Zeit, einer Zeit, als extrem viele Migranten ihre Heimat Italien verlassen mussten, um in der Schweiz Arbeit zu finden. Gigliola Cinquetti rührte an die Gefühle dieser hierzulande nicht eben mit offenen Armen willkommen geheissenen Fremdarbeiter: Sie fasste deren Sehnsucht, Heimweh und Not in Töne. Die Sängerin erhielt über Jahre hinweg insgesamt 140’000 Briefe – viele Schreibende schilderten ihre Situation in der Fremde und baten sie sogar auch hin und wieder um Hilfe. Der in Lugano geborene Regisseur Olmo Cerri wühlte sich durch diese unvorstellbare Flut von Briefen, wählte vier davon aus, spürte die Schreibenden auf und konfrontierte sie jetzt, fünfzig...
MehrWenn der Traum von Freiheit zum Alptraum wird
Frohgemut starteten Manuel und Robin ins «letzte Abenteuer in der zivilisierten Welt», wie sie ihr Vorhaben nannten, einen Sommer lang als Alphirten zu wirken. Aber auch etwas naiv: Von Kühen wussten sie gerade mal soviel, wie sie im Handbuch gelesen hatten. Und um die Einsamkeit aufzulockern, hatten sie ein Inserat aufgegeben: «Gesucht offenherzige Frauen, die zwei einsame junge Männer, die gerne musizieren, auf der Alp besuchen». 26 Offenherzige meldeten sich – aber der harte Alltag mit kilometerlangen Zäunen, die zu erstellen waren, das spartanische Hüttenleben mit Büchsenkost und vor allem das unfreundliche Wetter mit wochenlangem Regen liessen solche Wünsche bald in den Hintergrund treten. Manuel und Robin wollten ihre alte Freundschaft wiederbeleben, gemeinsam einen Sommer in der Freiheit der Natur verbringen und quasi nebenbei einen Film über dieses Abenteuer drehen. Es kam anders. Der Film wurde zwar gedreht –...
MehrSieben Tage für eine Liebe
Das Unternehmen ist anspruchsvoll. Das einzige Hotel auf der Insel ist heruntergekommen, der Leuchtturm voller Schutt und Gerümpel. Und doch wollen der Bruder von Ivan und die beste Freundin von Chiara ihre Hochzeit hier, genau hier, feiern und die Hochzeitsnacht im Leuchtturm verbringen. Denn hier, beim Blick übers Meer, hat Ivans Bruder einst beschlossen, vom Heroin wegzukommen. Jetzt hat er es geschafft, hat eine Lebenspartnerin gefunden, die er ehelichen will. Ivan und Chiara kennen sich nicht. Aber sie wollen dem Bruder und der Freundin diesen Wunsch ermöglichen. Und reisen zu diesem Zweck eine Woche früher auf der Insel an. Sieben Tage haben sie Zeit, um die Hotelzimmer für die Hochzeitsgäste bewohnbar zu machen, eine Musik aufzutreiben, den Leuchtturm zu entrümpeln, das Hochzeitskleid zu nähen, alles zu organisieren. Und sieben Tage, um sich näher zu kommen. Ivan ist ein gebranntes...
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