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Von Fischen und Menschen

Von Fischen und Menschen

Es wäre ja eigentlich so idyllisch in diesem abgelegenen Jura-Tal, wo Judith eine Forellenzucht betreibt. Eine gemütliche Hütte, ein grosser Teich, wo die Fische schwimmen, bevor sie gefangen und getötet werden. Bei dieser harten Arbeit hilft ihr seit kurzem Gabriel – er möchte hier sein bisheriges Leben als Drogensüchtiger hinter sich lassen. Und er fühlt sich wohl bei Judith, mit der sich ein vertrauensvolles Verhältnis entwickelt. Auch Milla, die aufgeweckte und fröhliche Sechsjährige, die Ein und Alles für ihre alleinerziehende Mutter ist, mag ihn. 

Doch das Schicksal schlägt zu, an einer Tankstelle, die gerade in dem Moment überfallen wird, als Judith im Auto vorfährt. Milla wird tödlich verletzt. Judith ist zutiefst verzweifelt. Und setzt alles daran, den Mörder zu finden und zu bestrafen. Gut, dass da noch Gabriel ist, der ihr in dieser tragischen Situation etwas Halt bietet. Judith ahnt lange nicht, dass er tief in die Ereignisse verstrickt ist – die Zuschauerin, der Zuschauer merkt es weit vor ihr. Und leidet mit ihr mit, im Wissen, dass die bittere Wahrheit irgendwann ans Licht kommen wird. 

Es ist ein deprimierender Film – trotz der idyllischen Landschaft. Die menschlichen Nöte erdrücken einen schier. Judiths verhärmtes, verzweifeltes Gesicht bleibt haften – hervorragend gespielt von Sarah Spale. Gabriels Hin- und Her-Gerissensein zwischen einstiger Szene und neuem Leben wird von Matthias Britschgi nachvollziehbar verkörpert. Die Autorin und Regisseurin Stefanie Klemm ging von einem eigenen Überfall-Erlebnis und der danach verspürten Wut und Rachsucht aus. Mit «Von Fischen und Menschen» ist ihr ein Werk gelungen, das an den Solothurner Filmtagen überzeugt hat und mit dem neu geschaffenen Preis Opera Prima ausgezeichnet wurde.

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