Zen for nothing – im japanischen Kloster
Versteckt in den bewaldeten Bergen an der Westküste Japans liegt das kleine Zen Kloster Antaiji. Eine junge Frau bricht auf, um von Herbst bis Frühjahr einzutauchen in das Abenteuer klösterlichen Lebens. Die junge Frau ist Sabine Timoteo aus Bern. Der Abt des Klosters ist Muho Nölke, geboren in Berlin. Ein Zusammenspiel der Philosophie des japanischen Zen-Meisters Kodo Sawaki mit den Überraschungen des Alltags. Soweit der Pressetext.
Dieser Film zeigt weit mehr als den Alltag eines japanisches Zen Kloster. Dieser Film nimmt das Publikum mit in eine Welt voller fremder Rituale, gibt einem Tagesablauf Komplexität und zeigt, dass Spiritualität auch Freude bedeuten darf. Dass in einem Kloster E-Gitarre gespielt, Sake getrunken und offen diskutiert werden darf, sei eine Ausnahme, sagt Regisseur Werner Penzel zu diesem besonderen japanischen Kloster in den Bergen. Die Protagonistin Sabine Timoteo lässt sich auf das Geschehen, auf die fixen Strukturen des Klosteralltags ein. Die Schauspielerin lässt auf die Frage «ob sie nun spiele oder sich selbst sei?» das Publikum der Solothurner Filmtage mit einer klugen Antwort zurück: «Ich habe mich auf dieses Projekt eingelassen und es passierte einfach.» Die Schauspielerin stand ohne Rolle oder Text vor der Kamera. Ein Experiment also voller echter Momente.
Dieser Film lebt von den wunderbaren Bildern und der Natürlichkeit aller Mitwirkenden. In der Tat, man muss sich einlassen, auch als Zuschauer. Wer das kann, erlebt 100 Minuten tiefe Ruhe und lässt sich von Zitaten des japanischen Zen-Meisters Kodo Sawaki inspirieren.
Dieser grossartige Film wird bald in den Schweizer Kinos zu sehen sein.
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